Prävention von Missbrauch - Wagrien
Training der Schulkinder zur Vermeidung von Missbrauch
Die „Löwen“ helfen dem „Drachen“
Schönberg – Der Lions Club Wagrien verhilft dem Stoffdrachen „Ziggy“ zu mehr „Biss“. „Ziggy zeigt Zähne“ ist das Präventionsprogramm gegen sexuelle Gewalt an der Grundschule an den Salzwiesen in Schönberg. Am letzten Schultag vor den Sommerferien übergab die neue Präsidentin des Lions Clubs Wagrien, Andrea Danker-Isemer, eine Spende von 3000 Euro, damit das Programm auch im kommenden Schuljahr fortgesetzt werden kann.
Das Programm in Zusammenarbeit mit „Pro Familia“ richtet sich an die Schüler der vierten Klassen im Rahmen des Sexualkundeunterrichts. „An drei Tagen jeweils vier Stunden erfahren die rund 100 bis 125 Schüler der 5-zügigen Klassenstufe nicht nur viel über das Thema Sexualität, sie werden vor allem gegen die Gefahren sensibilisiert, in ihrer Persönlichkeit gestärkt und zur sexuellen Selbstbestimmung ermutigt,“ so Lehrerin Alexandra Hoppe, die das Projekt an der Schule organisiert und konzipiert.
„Unsere Erfahrung hat uns gezeigt, dass praktisch in jeder Klasse immer Kinder sind, die schon – unliebsame – Berührungen mit dem Thema Sexualität und vielleicht auch Missbrauch gemacht haben“, so Alexandra Hoppe weiter. Dem versuche man gezielt gegen zu steuern. Angelegt ist das Projekt in enger Zusammenarbeit mit den Eltern, die sich auch finanziell an dem Unterricht durch Spezialisten von „Pro Familia“ beteiligen. Gleichzeitig werden die Lehrer auf einer Fortbildung geschult. Auf einem gemeinsamen Elternabend wird dann die Realisierung des Projektes besprochen.
Dann kommt der kleine süße Drachen „Ziggy“ ins Spiel, der den Zugang zu den Kindern bei diesem sensiblen Thema erleichtert. Das Programm selbst gliedert sich in mehrere Schwerpunkte wie Prävention. Das geht es um Themen wie mein Körper gehört mir, Tabuzonen sollen gelöst werden. Was sind angenehme oder unangenehme Berührungen, wie kann ich sagen, das finde ich „doof“. Lernen sollen die Kinder, einfach „nein“ zu sagen und letztlich geht es auch darum, Berührungen und Geschehnisse aufzuarbeiten. „Es ist meist für alle am Anfang schwierig, über Gefühle zu reden“, weiss Alexandra Hoppe. „Um das aufzuarbeiten, müssen wir die Eltern ins Boot holen und Verhaltensweisen bewerten.“ „Die Kinder sollen letztlich auch lernen, wo sie jederzeit Hilfe bekommen können.“
Das wird mit Rollenspielen, gezeichneten Bildern und Fragekästen demonstriert – und das schon sehr erfolgreich seit drei Jahren mit „Ziggy“ im Zentrum des Unterrichts.